Aurora-Grubentelefon

Detail des Aurora-Grubentelefons. Foto: LRF/HAT

Detail des Aurora-Grubentelefons. Foto: LRF/HAT

Grubentelefone sind spezielle Telefonapparate, die auf die besonderen Gegebenheiten im Bergbau ausgelegt sind: Konstruktionsbedingt sind die Geräte explosions- und schlagwettergeschützt. Zudem sind sie durch das lautstarke Läutewerk auch bei übermäßigem Umgebungslärm gut hörbar.

Ältere Modelle wurden meist aus Gusseisen hergestellt und erreichten dadurch ein Gewicht von etwa 15 Kilogramm. Technisch unterscheiden sich Grubentelefone jedoch nicht von üblichen Fernsprechern, weshalb sie problemlos an moderne Telefonanlagen angeschlossen werden können.

Hersteller solcher Anlagen sind unter anderem die Unternehmen Fernsig Essen, Funke & Huster sowie Siemens & Halske. Ähnliche oder baugleiche Telefone kamen auch in anderen Industriebetrieben oder bei der Eisenbahn zum Einsatz – zum Beispiel als Streckenfernsprecher, in diesem Fall meist mit Induktionskurbel. Auch das hier montierte sowie das unter dem Treppenabsatz platzierte Telefon arbeiten mit einem Kurbelinduktor zur Erzeugung der Rufspannung.

Ebenso wie im Bergbau war in größeren Luftschutzanlagen die Verbindung zur Außenwelt wichtig. Da im Ruhrgebiet alte Bergbaustollen oftmals als Luftschutzstollen genutzt wurden, bestand dort trotz Umbau immer noch die Gefahr von Grubengas. Deshalb wurden auch im Luftschutz vielfach Telefone eingesetzt, die sich im Bergbau bereits bewährt hatten

Das hier gezeigte Grubentelefon, das auf Zeche Aurora in Holthausen zum Einsatz kam, wird erstmals öffentlich ausgestellt.

Leihgeber:
Stadtmuseum Hattingen

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