„Vom Direktor bis zum Penner sind wir nichts als Ampelmänner!
Dort, wo eine Kreuzung droht, hat man selten Grün, meist Rot.“
Heinz Erhardt
In vielen Städten im Westen hat das ostdeutsche Ampelmännchen längst Einzug gehalten, in Hamm regelt eine Ampelfrau den Verkehr und in Bergkamen gibt es seit diesem Monat die erste Römer-Ampel in NRW. Anlass für den Heimatverein, an einen Vorschlag aus dem Jahr 2017 zu erinnern: damals hatte der Verein angeregt, dem sympathischen Hattinger Nachtwächter eine Ampel zu widmen, was Baudezernent Jens Hendrix eine „putzige Idee“ nannte, beim Stadtmarketing jedoch nicht auf Wohlwollen stieß.
Angesichts der Fülle neuer Ampel-Motive (Mainzelmännchen-Ampel im Main, Elvis Presely-Ampel in Friedberg, Fontane-Ampel in Neuruppin, Bergmanns-Ampel in Duisburg, Otto-Ampel in Emden, Kasperl-Ampel in Augsburg) und der durchaus positiven Presse dazu könnte Hattingen mit dem Nachtwächter als Ampel-Lotse bundesweit punkten. Lars Friedrich, Vorsitzender des Heimatvereins: „Ich finde es nach wie vor Klasse, wenn im Rahmen der Neugestaltung der Bahnhofstraße an der Querung der Westtangente, dem Tor zur Altstadt, künftig die Grünphase stadteinwärts Richtung Altstadt mit dem beliebten Nachtwächtermotiv ausgestattet wird – gerade mit Blick auf den 37. Westfälischen Hansetag im August 2020.“
Die Kosten für die neuen Ampelmännchen sind gering: nur rund sieben Euro kostet eine entsprechende Folie.
Nachtrag vom 24.08.2019
Am 15. Juli 2017 hatte der Heimatverein Hattingen/Ruhr den Bürgermeister und den Baudezernenten gebeten, die Aufstellung einer Motiv-Ampel zu prüfen – und als Motiv den Hattinger Nachtwächter vorgeschlagen. Am 24. August 2019 erhielt der Verein überraschend über die Tageszeitung eine wohl abschließende Rückmeldung von Baudezernent Jens Hendrix: Das Thema werde von Seiten der Stadtverwaltung nicht weiter verfolgt.
Da unser Vorschlag mehr als zwei Jahre in der Ablage des Dezernenten lag und zwischenzeitlich unzählige Städte in Deutschland eigene Ampelmännchen initiiert haben, ist die Antwort aus der Stadtverwaltung schlüssig: Weil inzwischen jede dritte Stadt ein Ampelmännchen habe, ist es auch nichts Besonderes mehr. Dass die Umsetzung jedoch nicht praktikabel gewesen sei, lässt der Heimatverein Hattingen/Ruhr nicht gelten. Der von Jens Hendrix als „zu filigran“ betitelte „Entwurf“ war eine erste Ideenskizze – einen Entwurf für eine Umsetzung gab es zu keiner Zeit. Im direkten Gespräch hätte der Dezernent dies erfahren können. Diesen Weg wählte Jens Hendrix jedoch nicht. Ihm genügte augenscheinlich für den Bürgerdialog die einseitigen Kommunikation über die Tageszeitung. Schade!