
Herzlichen Dank für das Bild aus der Sammlung von Wilfried Ruthmann, Fotograf: unbekannt.
Der Heimatverein schlägt in der hitzigen Hattinger Stadttor-Debatte vor, am Standort des mittelalterlichen Weiltores den “Affenfelsen” wieder aufzubauen. Vereinsvorsitzender Lars Friedrich am Dienstag, 1. April: „Unsere mehrwöchigen Nachforschungen haben ergeben, dass dieses Kunstwerk vor rund 30 Jahren nicht einfach zerstört wurde, sondern die Einzelteile in einem Hattinger Steinbruch eingelagert wurden.“ Nach Meinung des Vorsitzenden biete es sich an, die wiederentdeckten Betonwürfel als kostengünstige Alternative zur Agustí Roqué-Planung am westlichen Eingang zur Altstadt neu aufzustellen.
In den vergangenen Wochen hat der renommierte Mannheimer Kubistiker M. C. Rubik, Schwippschwager des ungarischen Zauberwürfel-Erfinders Ernő Rubik, im Auftrag des Vereins die noch erhaltenen 55 Betonwürfel in einen neuen Zusammenhang gestellt, um das vor 28 Jahren abgerissene Innenstadt-Kunstwerk rechts und links der Weilstraßenzufahrt wieder aufzubauen. Rubik: „Korrespondierend zum Entwurf des Katalanen Roqué werden wir das Kunstwerk als katalanischen Körper anlegen, der sich zum ursprünglichen archimedischen Körper natürlich dual verhält. Unser Rhombendodekaeder ist ein Polyeder mit zwölf rhombenförmigen Flächen, 14 Ecken und 24 Kanten.“ Ein Antrag auf Eintrag in die Hattinger Denkmalliste ist bereits formuliert.
Die erhaltenen Betonwürfel des Affenfelsens – die Sitzplastik auf dem Obermarkt erhielt 1970 ihren Spitznamen durch einen Aprilscherz der Hattinger Zeitung – sollen vor Baubeginn zunächst gesäubert werden. Friedrich: „Die jahrzehntelange unsachgemäße Lagerung in einem Steinbruch hat die Klötze verfärbt – einige sind fast weiß, andere wieder schwarz. Wir möchten jedoch vermeiden, dass das neue Weiltor mit dem Bruchtor von Marcello Morandini verwechselt wird, daher die Betonsanierung.“ Inklusive touristischem Hinweisschild wird die Aufstellung des Recycling-Kunstwerkes knapp 10.420,14 Euro kosten, die der Heimatverein über die Stiftung „Beton: Es kommt darauf an, was man daraus macht“ der Zement- und Betonindustrie finanzieren lässt. Friedrich: „Die Stadt beteiligt sich natürlich auch und gibt zum neuen Tor ein neues Faltblatt mit neuen Informationen heraus.“
Hinweis: Dieser Text wurde am 1. April verfasst!