Die Depot-Objekte des Monats: kolorierte Wappenbilder aus der 1965 aufgelösten „Ostdeutschen Heimatstube“ am Haldenplatz.
Nach zweijähriger Vorbereitungszeit wurden am 17. Oktober 1962 mit einem Festakt die ostdeutschen Heimatstuben im „Haus der Heimat“ hier am Haldenplatz eröffnet – bestehend aus der Schlesienstube mit Radierungen des Danziger Malers Paul Kreisel im Erdgeschoss, einem ostdeutschen Archiv und den „Wappen abgetretener deutscher Gaue“ in der Eingangshalle. Der Eröffnung voran ging eine Feierstunde des Bundes der Vertriebenen im Mädchengymnasium an der Bismarckstraße und eine Sitzung der „Fachstelle für Ostdeutsches Volkstum im Westfälischen Heimatbund“.
Für die Einrichtung der ostdeutschen Heimatstuben hatte gesprochen, dass nach dem Krieg die Bevölkerungszahlen der Stadt Hattingen durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen um 75 Prozent angestiegen war: Am 1. November 1961 lebten 30.210 Einwohner in Hattingen, darunter 9.733 „Heimatvertriebene“ und „Sowjetzonenflüchtlinge“ (fast 30 Prozent). Die Betreuung der ostdeutschen Heimatstuben hatte der aus Schwerin geflüchtete Vermessungsingenieur Erich Klemt (1910-1989), Vorsitzender der Landsmannschaft Berlin- Mark- Brandenburg in Hattingen und Mitglied im Vorstand des Hattinger Heimatvereins, ehrenamtlich übernommen.
Bereits 1965 musste der Heimatverein feststellen, dass „die Vertreter der Vertriebenen außerhalb des Heimatvereins nicht bereit sind, im Rahmen des Heimathauses mitzuarbeiten.“ So wurden Schlesienstube und ostdeutsches Archiv aufgelöst und die Sammlung Siebenbürgische Volkskunst unter Regie des Heimatvereins ausgebaut. Sie wurde im Jahr 2002 aufgelöst.
Eingangsnummer: 1962/10-01,02,03
Hauptgruppe: Zeitgeschichte
Eingangsdatum: Oktober 1962
Objektbezeichnung: 2 kleine, 1 großes Wappen, koloriert und gerahmt
Angaben zum Vorbesitz: unbekannt
Art des Zugangs: unbekannt
Anschaffungspreis: unbekannt
Standort: Magazin/Raum 2
Datum/Bearbeiter: 01.07.2020/LRF