Hanse-Spuren in Hattingen

In Schwerte plätschert der Hanse-Brunnen, Wesel hat das Hanse-Band, in Dortmund steht seit 1982 ein Hanse-Denkmal in Form einer Kogge aus Metall, in Breckerfeld prangt der Zusatz „Hansestadt“ auf den Ortseingangsschildern und Münster hat die Hansesteine. Was erinnerte oder erinnert in Hattingen an die Hanse-Zeit?

Hanse-Hinweis am Steinhagen-Tor. Foto: Lars Friedrich

Hanse-Hinweis am Steinhagen-Tor. Foto: Lars Friedrich

Wohl 1589, also kurz nach Baubeginn der Stadtmauer (1586 bis 1590), wird auf einem Blockstein in der Nähe der Steinhagener Wäsche, wo die Handelswege aus dem südlichen Hügel- und Bergland am Steinhagen-Tor zusammenlaufen, eine Inschrift eingemeißelt, die Hattingen als „Hansestadt“ ausweist. Diese Inschrift ist wohl um 1818 noch erhalten, geht aber mit dem Abriss der Stadttore verloren. Erst 1988 wird als Stiftung der Sparkasse Hattingen am 24. Mai von Bürgermeister Günter Wüllner an der Stadtmauer am Steinhagen eine Messingtafel angebracht, die Hattingen als eine Hansestadt des 15. und 16. Jahrhunderts ausweist. Diese Tafel ist auch heute noch erhalten.

Hanse-Kogge am Haus Obermarkt 4. Foto: Stadtarchiv Hattingen

Hanse-Kogge am Haus Obermarkt 4. Foto: Stadtarchiv Hattingen

Um 1910 wurde an dem Ende des 16. Jahrhunderts erbauten Haus Obermarkt 4 (Parzelle 144 im Urkataster von 1923) die Fassadenverschieferung im 1./2. Obergeschoss entfernt und der Giebel neu gestaltet. Bis 1919, als der Laden im Untergeschoss durch Abriss bestehender Wände und Einziehen von Eisenträgern erweitert wurde, war in Höhe des 1. Obergeschosses eine Kartusche mit einer (Hanse-) Kogge zu sehen. Danach wurde die Fassade ein weiteres Mal neu gestaltet und das Schiff wieder entfernt. Ob die Kogge tatsächlich an die Hanse-Zeit der Stadt Hattingen erinnern sollte, ist jedoch nicht abschließend geklärt – ein Foto, das auch den zugehörigen Text erkennen lässt, ist nicht überiefert.

Hattingen im Weseler Hanse-Band. Foto: Lars Friedrich

Hattingen im Weseler Hanse-Band. Foto: Lars Friedrich

Seit dem Jahr 2013 zieht sich das Hanse-Band durch die Fußgängerzone von Wesel. Auf dem anthrazitfarbenen Steinband sind die Namen der 185 Städte verzeichnet, die dem Hansebund der Neuzeit oder dem Westfälischen Hansebund angehören. Die Anordnung der Städte im Hanseband erfolgte nach ihrer geographischen Lage von Ost nach West, angefangen am Berliner Tor bis hin zum Großen Markt. Natürlich ist Hattingen – mit einer kleinen Unterbrechung – dort vertreten…

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