Als Hunt (oder Hund) wird in der Bergmannssprache ein offener, kastenförmiger Förderwagen bezeichnet, der im 16. Jahrhundert Tröge, Körbe oder Laufkarren als Transportmittel ersetzte. Bepflanzte oder bemalte Hunte sind heute beliebte Erinnerungsobjekte an den Bergbau – auch in Hattingen finden sich in Vorgärten und vor Firmen zahlreiche dieser Relikte. Für die Ausstellung HATTINGEN UNTERTAGE haben wir (fast) alle Hattinger Hunte besucht und fotografiert. Die Hattinger Grubenhunte sind nicht kippbar und konnten nur in einem Kreiselwipper entleert werden.
Weitaus älter als die in Hattingen stehenden Hunte ist das Rad eines Grubenhundes, das als Leihgabe des Heimat- und Geschichtsvereins Sprockhövel im Museum im Bügeleisenhaus zu sehen ist: Es ist aus einem Stück Eiche mit eingesetzten eisernen Achsen gefertigtund wurde in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts im Bereich des Schachtes Niederheide (Oberstüter) auf einen „alten Mann“ gefunden. Diese Strecke gehörte zum alten Längenfeld „Schneeberg“, das offensichtlich später, in den Jahren nach 1750, zum Längenfeld „Frisch gewagt ins Westen“ gehörte. Wir können also davon ausgehen, dass das Wagenrad uns ca. 250 Jahre in die Bergbaugeschichte zurückführt.
Woher das Wort Hunt kommt, ist nicht geklärt. Eine Theorie leitet den Namen von dem bellenden Geräusch ab, das durch das Schieben auf hölzernen Schienen vor allem in den Kurven entstanden ist (dem widerspricht aber die anfängliche Verwendung der Hunte ohne Schienen). Eine andere Theorie besagt, dass sich das Wort vom Slowakischen hyntow ableitet, was Wagen bedeutet. Übrigens: Die heute noch bekannte Redewendung „Vor die Hunde gehen“ leitet sich von diesen Grubenwagen ab, denn hatte in alten Zeiten ein Bergmann schlecht gearbeitet, musste er zur Strafe die Hunte ziehen und so so er „vor die Hunte“.