Dr. Carl und Dr. Hans Konrad Molitoris

Der Heimatverein Hattingen/Ruhr erinnert an zwei verdiente Mitglieder, Dr. Carl Molitoris (1887-1972) und  Dr. Hans-Konrad Molitoris (1915-2006).

Dr. Carl Molitoris. Foto: HVH

Dr. Carl Molitoris. Repro: HVH

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Mediasch und Beendigung seines Studiums (1907-1911) in Marburg, Berlin und Klausenburg promovierte Carl Molitoris 1911 zum Doktor der Philosophie. Von 1913 bis 1925 war er als Gymnasiallehrer tätig, bevor der dem Ruf der evangelischen Kirchengemeinde von Bistritz folgte, wo er zunächst als Stadtpfarrer wirkte. Nach dem 2. Wiener Schiedsspruch von 1940 wurde Molitoris Generaldechant der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Nordsiebenbürgen und Leiter des Deutschen Schulwesens in Nordsiebenbürgen; die ungarische Regierung berief ihn ins Magnatenhaus.

Als in Folge des Kriegsgeschehens rund 36.000 Nordsiebenbürger  im Septembeer 1944 ihre Heimat verlassen mussten und bei Kriegsende 1945 in Ried im Innkreis strandeten, war Molitoris als treibende Kraft unter ihnen. In direkten Gesprächen mit dem Österreichischen Bundespräsidenten Renner handelte Molitoris Siedlungsmöglichkeiten für die Flüchtlinge in Österreich aus. 1952 kam Molitoris als Flüchtlingsbetreuer im Auftrag der evangelischen Kirche nach Nordrhein-Westfalen, arbeitete als Pfarrer in Allangen an der Möhne und wurde nach seiner Emeritierung 1959 in Hattingen ansässig.

Dr. Hans-Konrad Molitoris. Foto: www.siebenbuergen.de

Dr. Hans-Konrad Molitoris. Foto: http://www.siebenbuergen.de

Sein Sohn, Dr. Hans-Konrad Molitoris (1915-2006), war von 1957 bis 1988 in Hattingen in seiner internistischen Fachpraxis an der Augustastraße als niedergelassener Arzt tätig. Gemeinsam mit der Grafikerin Hildegard Schieb (1897-1989) richteten Vater und Sohn 1966 im Bügeleisenhaus die Dauerausstellung „Volkskunst aus Siebenbürgen“ ein, deren Bestände bis 2002 am Haldenplatz gezeigt wurden.

Carl und Hans-Konrad Molitoris verstarben in Hattingen und wurden auf dem Friedhof der Drabenderhöhe in Wiehl im Oberbergischen Kreis beigesetzt.

 

Website bereitgestellt von WordPress.com.

%d Bloggern gefällt das: