Das Depot-Objekt des Monats: Ein Hippen- oder Klemmkucheneisen, besser bekannt als Waffeleisen.
Das neue Jahr fängt besonders gut an, wenn im Januar neben duftendem Kaffee die Neujahrshörnchen auf dem Tisch stehen. Das Neujahrshörnchen besteht aus einer zum Hörnchen geformten, harten Waffel (der so genannten Hohlhippe), in die z.B. geschlagene Sahne gefüllt werden kann. Der Teig enthält das selten in Süßspeisen verwendete Kardamom und wird mit speziellen Waffeleisen gebacken und dann über ein Rundholz zur Röhre gerollt. Unser Depot-Objekt ist eines dieser Waffeleisen, die als Hippen- oder Klemmkucheneisen, regional auch als Hörncheneisen oder auch Eiserkucheneisen bekannt sind.
Unser Waffeleisen bestehen aus zwei Eisenplatten: Die Außenseite ist glatt, die Innenseite trägt ein durchstrukturiertes Muster als Negativmatrize für die künftige Waffelform. Es werden immer zwei Eisen benötigt, ein Unterteil und ein darauf passendes Oberteil. Beide Teile sind zangenartig mit einem Scharnier miteinander verbunden und mit zwei Stäben als Griff ausgestattet. Beim Backen auf offenem Feuer waren lange Stiele erforderlich, um genügend Abstand vom Feuer zu halten.
Mit dem Aufkommen der Waffelbackeisen wurde es möglich, die üblichen flachen, runden Teigfladen für den Festgebrauch mit einfachen Mitteln durch den Backvorgang selber bildhaft zu schmücken.
Herkunft und erstmaliger Gebrauch von Waffeleisen sind nicht vollständig erforscht. Im 12. und 13. Jahrhundert waren sie in Frankreich verbreitet, um 1300 in den Niederlanden, ab dem 14. Jahrhundert sind sie in ganz West- und Mitteleuropa nachweisbar. Auch in Österreich, in der Schweiz und in Italien kommen sehr schön gezeichnete Eisen vor. Unser Eisen stammt aus dem Jahr 1925.
Eingangsnummer:
Hauptgruppe: Haushalt
Eingangsdatum: unbekannt
Objektbezeichnung: Waffeleisen
Angaben zum Vorbesitz: unbekannt
Art des Zugangs: unbekannt
Anschaffungspreis: unbekannt
Standort: Magazin/Raum 1
Datum/Bearbeiter: 31.12.2019/LRF