
Der Lochstein der Zeche Tonne in der Halle des Museums im Bügeleisenhaus – Aufbausituation am 24. Februar 2015. Foto: LRF/HAT
Der Name „Lochstein“ leitet sich wohl von einem mittelalterlichen Begriff für einen Grenzstein ab, der mit einer Kerbe versehen war und Lachstein genannt wurde. Diese Kerben oder später auch Löcher wurden in den Stein eingefügt, entweder um ihn von anderen herumliegenden Steinen unterscheiden oder um dort eine Messkette befestigen zu können. Lochsteine wurden vom Bergamt über Tage an das Ende des vermessenen Grubenfeldes gesetzt und waren im 18. Jahrhundert bis zu 1,5 Meter hoch und 80 Zentimeter breit. Da ab dem 19. Jahrhundert die Grenzen der Grubenfelder in Kartenwerken verzeichnet wurden, verzichtete man später völlig auf das Setzen von Lochsteinen.
Der im Museum im Bügeleisenhaus ausgestellte Lochstein der „Zeche Tonne“ dokumentiert, dass die Vermessung und Verlochsteinung dieses Grubenfeldes 1852 erfolgt sein muss. Die Steinkohlezeche Tonne gehört zu den ältesten Hattinger Zechen und war wohl bereits vor 1799 in Betrieb und wurde 1958 stillgelegt. „Tonne“ befand sich in Keusers Steinbruch im Stadtwald, doch Stollen und Schächte aus den verschiedenen Betriebsperioden wurden bei der Verfüllung des Steinbruches zugeschüttet.
Auf Hattinger Stadtgebiet finden sich noch weitere Lochsteine; da diese jedoch bei Sammlern begehrt sind, verzichten wir auf weiterführende Ortsangaben. In Sprockhövel findet sich jedoch eine sehr sehenswertes Kopie eines Grenzsteines mit eingefügtem Loch, der zur Zeche „Stock & Scherenberg“ gehört
Weiterführende Literatur:
Walter E. Gantenberg: Auf alten Kohlenwegen, Klartext-Verlag; Januar 2010