Schlesische Heimat! Bitteres Leid!

Am 4. März 1962 schrieb Heimatdichter Otto Wohlgemuth im Bügeleisenhaus das Gedicht „Schlesische Heimat“ nieder, das als „Schlesisches Heimatleid“ von Musikdirektor O. Faßbender (Gymnasium Waldstraße) vertont und zur Eröffnung der Ostdeutschen Heimatstuben im Heimathaus am Haldenplatz am 17. Oktober 1962 erstmals öffentlich vom Chor des Gymnasiums Waldstraße aufgeführt wurde.

Otto Wohlgemuth. Foto: HVH

Otto Wohlgemuth. Foto: HVH

Wo die Oder ostwärts rauscht,
Schiffer singt ein schweres Lied.
Dämmergrüne Stille lauscht,
Regenpfeifer klagt im Ried.
Schlesische Heimat! Bitteres Leid!

Die Kerze knistert, die Stille flüstert,
klinge leise, geliebte Laute!

War ein Jüngling, wußte kaum,
was mein Herz erobern wollt.
Mädel trug aus Flittergold
einen Reif im blonden Haar.
Schlesische Heimat! Bitteres Leid!

Die Kerze knistert, die Stille flüstert,
klinge leise, geliebte Laute!

Königskind, so lieb, so gern,
immer hab ich deiner gedacht.
Meinen Namen hör ich fern,
oft bang rufen in der Nacht.
Schlesische Heimat! Bitteres Leid!

Die Kerze knistert, die Stille flüstert,
klinge leise, geliebte Laute!

War die Sehnsucht viel zu schwer!
Liebes Kind verkam, verdarb.
Hatte keine Heimat mehr,
trauerte sich hin und starb.
Schlesische Heimat! Bitteres Leid!

Die Kerze knistert, die Stille flüstert,
klinge leise, geliebte Laute!

 

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